Welche Trends beeinflussen die Entwicklung der Molkereiindustrie?

Wie entwickelt sich der globale Markt für Milch und Milchprodukte? Welche Weltregion dominierte den Markt 2024? Welche Faktoren treiben das Wachstum? Wie kann die Molkereibranche auf die Entwicklungen am Markt reagieren? Und was erwartet die Besucher auf der drinktec im Bereich Milch und Milchprodukte?

Veröffentlicht am 06/05/2025

Technik & Technologie
Marketing & Vertrieb
Milch & flüssige Milchprodukte
Funktionale Getränke
background decoration element

Ein Beitrag von

Susanne Blüml

PR Managerin

Yontex GmbH & Co. KG

Neue Geschäftsfelder für die Molkereiindustrie

Der globale Markt für Milchprodukte wurde 2024 auf rund 947 Milliarden USD geschätzt. Bis 2032 wird ein jährliches Wachstum von 6,12 Prozent erwartet auf ein Gesamtvolumen von dann 1.524 Milliarden USD. Der asiatisch-pazifische Markt entwickelt sich dabei am dynamischsten. Hier trifft ein steigender Pro-Kopf-Verbrauch auf rasant wachsende Bevölkerungszahlen und Trends hin zu westlichem Lebensstil. Der Boom an High-Protein-Produkten, die mit einem versprochenen Zusatznutzen im Premiumsegment verkauft werden können, sowie die immer weiter steigende Nachfrage nach laktosefreien Erzeugnissen sind Wachstumstreiber. 

Der Verbrauchertrend hin zu veganer Ernährung ist nicht nur eine Gefahr für die Molkereiindustrie. Vielmehr bietet sich der Molkereibranche die Möglichkeit, zusätzlich zu kuhmilchbasierenden Produkten weitere Geschäftsfelder im Bereich pflanzenbasierter Getränke zu erschließen.

Dies bedeutet, dass die bisher nur auf Prozesstechnologie rund um tierische Milchvarianten (Kuhmilch, Ziegenmilch) setzende Branche neue Technologien implementieren muss, um diese Produkte im Portfolio mitanzubieten. Für diese Erweiterung des Portfolios spricht, dass damit auch „milchaffine“ Verbrauchergruppen adressiert werden, die auf Milchprodukte tierischen Ursprungs verzichten möchten.
Milch ist also nicht mehr nur Milch im klassischen Sinne: Haferbasierte Getränke, Getränke basierend auf Erbsenproteinen, Mandelgetränke usw. werden hier künftig eine stärkere Rolle spielen.

Fünf Themenfelder, die die Entwicklung der Molkereibranche beeinflussen

Anhand von fünf Themenfeldern werden im Folgenden die großen Entwicklungslinien veranschaulicht, die die Molkereibranche beeinflussen.

Pflanzenbasierte Milchalternativen

Pflanzliche Getränke erfreuen sich aufgrund der steigenden Nachfrage nach veganen Alternativen weiterhin wachsender Beliebtheit. Der weltweite Markt für pflanzliche Getränke wird bis 2030 voraussichtlich um 12,3 % jährlich wachsen (Quelle: Allied Market Research), wobei die Verbraucher immer höhere Ansprüche an Geschmack und Konsistenz klassischer Soja-, Hafer- und Mandelmilch stellen.

Der drinktec-Aussteller bieten nicht nur Produktionsanlagen, sondern unterstützen Molkereien auch bei der Entwicklung von Rezepturen, die Geschmack, Textur und optimale Nährwerte durch fortschrittliche Wärmebehandlungstechnologien für Milch- und Gemüsegetränke.

Proteinreiche Getränke und Milchprodukte

Das Interesse an proteinreichen Getränken und Milchprodukten ist ungebrochen und weiterhin Wachstumstreiber im Bereich Milch und Milchprodukte. Dieses Segment, zu dem auch mit Proteinen angereicherte Milch und Milchprodukte gehören, wird bis 2030 voraussichtlich um 8,5 % jährlich wachsen (Quelle: Mordor Intelligence). Die Nachfrage wird von Verbrauchern angetrieben, die funktionelle Lebensmittel zur Verbesserung ihres allgemeinen Wohlbefindens suchen. Für Molkereibetriebe ist es entscheidend, über passende Produktionslösungen zu verfügen, die mit fortschrittlichen technologischen Verfahren eine hohe Produktqualität liefern können, ohne Einbußen bei Geschmack oder Stabilität.

Aussteller- und Produkt-Datenbank

Finden Sie die passende Lösung für Ihr Unternehmen auf der drinktec

Die drinktec bietet den Getränkeherstellern und Produzenten von Liquid Food einen kompletten Überblick über die technischen Lösungen zur Wasseraufbereitung.

Datenbasierte Prozessoptimierung für Molkereien

Bereits bei der drinktec 2022 wurden vom Fraunhofer IVV Optimierungsprozesse bei der Reinigungstechnologie mit verbesserten Überwachungsmethoden präsentiert. Das umfasst Ausrüstung, die selbstüberwachend mit verbesserten Analysemethoden die Verschmutzungen in Behältern dokumentiert und mit Hilfe eines dazu passenden KI-gestützten Optimierungsprogramms eine individuelle Anpassung der Menge und Art der Reinigungsmittel erlaubt.

Gerade für die Molkereibranche kann diese Reinigungstechnik zu sparsamerem Einsatz von Reinigungsmedien bei gleichbleibend hoher Effizienz des CIP-Reinigungsprozesses beitragen.

Zu den Kompetenzfeldern des Fraunhofer IVV im Bereich Hygienegerechte Produktion & Reinigung zählen:

  • Innovative Reinigungssysteme
  • Reinigbarkeitstests
  • Verschmutzungssensorik
  • Adaptive Reinigungssysteme
  • Reinigungssimulation
  • Mikrobiologische Validierung von hygienischen Abfüllanlagen
  • Automatisierte Verarbeitung
  • Hygienic Design

Neben diesen prozessorientierten Verbesserungen mit Hilfe von digitalen Tools bietet die datenbasierte Wertschöpfung für Molkereien auf vielen weiteren Anwendungsfeldern Optimierungspotenzial. Dazu gehören Lösungen für die Qualitätskontrolle, verbesserte Rohstoffeffizienz sowie eine lückenlose Kontrolle aller Produktionsparameter direkt an der Linie.

Verfahrenstechnologische Fragen

Die Filtrationstechnologien werden vielfach als ein Themenfeld genannt, das in der Molkereibranche für verbesserte Rohstoffausbeute stehen kann. Insbesondere Anbieter von Membrantechnologie – Polymermembranen oder Keramikmembranen – steigen hier in die Gespräche mit den Molkereien ein.

Auch im Bereich der Erhitzungstechnologien lassen sich neue Impulse auf Seiten der drinktec-Aussteller erkennen. Interessant dabei ist, dass hier beispielsweise Verfahren aus der Brauereibranche adaptiert werden.

Wasserversorgung und Abwasseraufbereitung

Investitionen in Wasseraufbreitungstechologien betreffen die gesamte Getränkebranche. Auch in der Molkereiindustrie werden Lösungen benötigt, die die geforderten Abwasserwerte erreichen und möglichst hohe Wiederverwendungsoptionen realisieren.

drinktec-Aussteller bieten inzwischen beispielsweise Contract-Wasserversorgungsmodelle, die vom Anlagenbetreiber kein Invest (Capex) erfordern, weil die Anlage im Eigentum des Technologieanbieters bleibt. Lediglich Betriebskosten (Opex) werden hier in der Kostenübersicht der Molkereibetrieb anfallen.

Zudem sind zahlreiche Lösungen für die Rückgewinnung von Energie und Nährstoffen aus Abwasser aus der Molkereiindustrie auf dem Markt. Ein Thema, das auf die Unternehmensziele Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit einzahlt.

Haben Sie schon Ihr drinktec Ticket?

Jetzt Ticket sichern!

Ticket sichern